2 Schottlandfans unterwegs nach Island

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Perlenfischer
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2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Perlenfischer » So 4. Aug 2013, 17:51

Nachdem wir jahrelang immer wieder nach Schottland unterwegs waren und dort die Annehmlichkeiten des "gemütlichen Reisens" zu schätzen gelernt haben (insbesondere auf der Isle of Skye), wollen wir uns nun nach Island wagen, natürlich möglichst "gemütlich". Also bloß keine Hast, genug Zeit für alles, und ein festes Dach überm Kopf für so lange es geht.

So sieht unser Reiseplan aus (Fragen die sich ergeben, fasse ich am Ende jedes Blocks noch mal zusammen):
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9.-18.8.

Wir haben ein Zimmer in Hafnarfjörður (übrigens gebucht über airbnb, wo man vom kleinen Geldbeutel bis Superluxus weltweit alles finden kann), von dort gibt es diverse Ausflüge.

EIGENTLICH hatten wir vor, am 11.8. nach Landmannalaugar zu fahren, dort zweimal zu übernachten und dann ab dort den Laugavegur bis Þorsmörk zu wandern. Leider war (IM JANUAR!!) die einzige noch verfügbare Übernachtung in LML vom 13. auf 14.8., also mitten in der Woche. Goodbye Laugavegur :(

Zu dem Zeitpunkt hatten wir alle anderen Wochen schon verbucht (s.u), also keine Ausweichmöglichkeit mehr. Was wir also nun machen, sieht folgendermaßen aus:

- 10.8.: 1 Tag Reykjavik (ein bisschen Hauptstadtflair schnuppern, gucken wo alles ist, was wir später so noch brauchen)

- 11.8.: 1 Tag Reykjanes mit Mietwagen (der unbeständige Kleifarvatn, das brodelnde Seltún, die wilde SW-Spitze, die unnützeste Brücke ("zwischen den Kontinenten") usw.)

- 12.8.: 1 Tag Hafnarfjörður (Vikingerdorf, Elfenpfade usw.), ggf. noch ein Abstecher in die Haupststadt

- 13.8.: mit Bus (Reykjavik Exkursions (www.re.is)) nach Landmannalaugar (Abfahrt 8:00 in Reykjavik BSÍ, Ankunft in LML ca. 12:30), dort noch eine Halbtageswanderung (Bláhnúkur (ist die eigentlich wieder begehbar?) oder Brennisteinsalda oder vll. sogar Jökulgil?) und abends ins heiße Bad

- 14.8.: noch eine kurze Halbtageswanderung (z.B. Landmannahraun - Grænagil), mit Bus zurück nach Reykjavik (Abfahrt LML 15:30, Ankunft in RV ca. 19:30)

- 15.8.: mit Bus (www.re.is) nach Þorsmörk (Abfahrt BSÍ 8:00, Ankunft Langidalur ca. 13:00), dort noch die Besteigung des Aussichtsberges Valahnjúkur

- 16.8.: Wanderung in Þorsmörk (Stakkholtsgjá, ggf. noch Hvannárgil und Réttarfell)

- 17.8.: Rückfahrt nach RV (Abfahrt Langidalur 7:40, Ankunft BSÍ ca. 11:30), Mietwagen für die folgenden zweieinhalb Wochen einsammeln ("besonders günstig" gebucht bei rentalcars.com, Vermieter Thrifty verlangt keine Hinterlegung von Kaution, insurance4carhire deckt Selbstbehalt ("excess") auch in Island ab und dabei auch Frontscheibe, Reifen, Unterboden, solange die befahrene Strecke als "public thoroughfare" gilt (also auch Schotterstraßen) und ist dabei mit ca. 50 EUR Jahrespreis unschlagbar günstig), Großeinkauf im Bonus, Schwester/Schwägerin in Keflavik abholen: ab nun sind wir zu dritt!

Zusammenfassung der Fragen:

- Sonstige Empfehlungen für Reykjanes?

- Ist die Bláhnúkur wieder begehbar (es gab mal einen Bericht, dass eine Ecke abgebrochen wäre, über die der Aufstieg verlief)?

- Sonstige Empfehlungen für Tageswanderung in Þorsmörk ab/bis Langidalur?
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18.-22.8.

Wir sind vier Tage auf Snæfellsnes mit Quartier in Ólafsvík (gebucht über atraveo (www.atraveo.de/island‎))

- 18.8.: mit dem Mietwagen von RV nach Ólafsvík (Hvalfjörður umrunden, Borgarnes (Landnahmezentrum empfehlenswert?), ggf. Abstecher zu Eldborg und/oder Gerðuberg, abends im HotPot auf unserer Terasse :P

- je nach Wetter drei Tage wie folgt:

1) Snæfellsnes-Rundfahrt über Grundarfjörður, Stykkishólmur, Álftafjörður, Heydalur, Snæfellsnes-Südküste, ggf. mit Abstecher zu den Löngufjörur bei Skógarnes (gibt es da noch bessere Varianten, vll. Stakkhamar?)

2) Snæfellsjökull-Rundfahrt mit Abstechern:
- ggf. Svöðufoss an der Hólmkelsá
- ggf. Keflavíkurbjarg zw. Rif und Hellissandur
- Skarðsvík (Muschelstrand)
- Öndverðarnes (NW-Spitze mit Leuchtturm)
- Djúpalónssandur/Dritvík
- Malarrif/Lóndrangar
- Wanderung von Arnastapi nach Hellnar
- zurück über Jökulháls (?)

3) Whale-Watching-Tour von Ólavsvík
- ggf. noch Wanderung von Arnastapi nach Hellnar (zur Entlastung von (2))

Zusammenfassung der Fragen:

- lohnt sich das Landnahmezentrum in Borgarnes?
- lohnt sich ein Abstecher zum Eldborg?
- lohnt sich ein Abstecher zum Gerðuberg?
- wie ist der Zustand der Schotterpisten östlich von Stykkishólmur?
- beste Zufahrt zu Löngufjörur? (am besten soll es ja zu Pferd sein, aber dazu fehlt uns wohl die Zeit (wir müssten ja auch erst mal Reiten lernen))
- welche Abstecher vom Snæfellsjökull lohnen sich wirklich?
- Jökulhals östlich von Snæfellsjökull mit PKW befahrbar?
- lohnt sich ein Abstecher nach Buðir?
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22.-25.8.

Wir sind drei Tage mitten im Golden Circle mit Quartier in Laugarvatn (atraveo‎)

- 22.8.: von Ólavsvík nach Laugarvatn über Deildartunguhver, Reykholt, Hraunfossar, Húsafell, und falls möglich: Kaldidalur, Reyðarbarmur

- je nach Wetter zwei Tage wie folgt:

1) Laugarvatn - Geysir - Gullfoss - Brúarhlöð - Flúðir - Reykholt - Skálholt - Sólheimar - Kerið - Laugarvatn

2) Þingvellir (parken am neuen Mediazentrum, dann Almannagjá abwärts bis zur Brücke zum Hotel, dort rüber, vorbei an Fünf-giebelhaus etc. zu den Schluchten unten im Tal (Flosagjá etc.), dann über Lögberg zurück zur Almannagjá, weiter bis zur Öxará-Brücke (Neðrifoss), von dort Pfad in Almannagjá bis Öxaráfoss, dort hoch aufs Plateau bis 36, dort Öxará überqueren, zurück in die Almannagjá, Öxaráfoss von der anderen Seite, zurück zu Neðrifoss und durch die Almannagjá zurück zum Mediazentrum, von dort Südumrundung des Þingvallavatn auf der 360, zurück nach Laugarvatn)

Zusammenfassung der Fragen:

- Kaldidalur mit Mietwagen?
- Ist die Strecke am Fuße des Reyðarbarmur entlang für PKW machbar (oder nur die neue 365 weiter südlich)
- Brúarhlöð: lohnt ein Abstecher in die Hvítá-Schlucht?
- Kommt man entlang der Almannagjá von der Brücke zum Öxaráfoss (Qualität des Pfades?)??
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25.-29.8.

Wir sind vier Tage an der Südküste mit Quartier bei Skógar (atraveo‎)

25.8.: von Laugarvatn nach Klömbrur
- Abstecher ins Þjorsadalur (Gaukshöfði, Stöng, Þjoðveldisbær), zurück via 26
- Abstecher via Keldur ins Fljótshlið, zurück zur 1 via 250
- Seljandafoss

- je nach Wetter drei Tage wie folgt:

1) Vik (Reynisfjattl, Reynisdrangar, Reinisfjara)

2) Dyrholaey und Sólheimajökull

3) Skógafoss und Wanderung entlang der Skógá (maximal bis zum Zusammentreffen mit der Piste)

Zusammenfassung der Fragen:

- 26 zwischen 32/F26 junction und 268 Abzweig für PKW befahrbar?
- Stöng und/oder Þjoðveldisbær lohnenswert?
- Ist der Torbogen von Dyrholaey begehbar?
- Tipps für die Wanderung entlang der Skógá?
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29.8.-1.9.

Wir sind drei Tage in Öræfi mit Quartier im Lækjarhús (laekjarhus.is)

- 29.8. von Klömbrur nach Lækjarhús (Abstecher zur Fjaðrárgljúfur, Kikjubæjarklaustur, Núpsstaður)

- je nach Wetter zweiTage wie folgt:

1) Jökulsárlón

2) Wanderung im Skaftafell NP (Svartifoss etc.)

Zusammenfassung der Fragen:

- kommt man mit PKW ohne weiteres zum Parkplatz an der Fjaðrárgljúfur?
- ist Núpsstaður mittlerweile wieder zu besichtigen?
- Was außer der "Standard" Svartifoss-Wanderung wäre noch innerhalb eines Tages machbar (also für fast ungeübte Wanderer)?
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1.-3.9.

Wir sind zwei Tage auf den Westmännerinseln mit Quartier in Heimaey

- 1.9.: Von Öræfi nach Bakki, Fähre nach Heimaey (verkehrt die mittlerweile zuverlässig? wir haben schon vorgebucht)

- 2.9.: Heimaey: Eldfjall, Bootsrundfahrt, etc. (was lohnt sich noch auf und um die Insel(n))


Zusammenfassung der Fragen:

- verkehrt die Fähre von Bakki mittlerweile zuverlässig?

- was lohnt sich für einen Tag auf/um Heimaey?
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Am 3.9. geht es wieder nach Keflavik und von dort zurück nach D. Dann noch einen Tag zur Erholung und nächstes Jahr sind wir wieder reif für die Insel. Dann allerdings mal wieder Schottland (Sparurlaub!), bis wir in zwei Jahren wieder in Island zuschlagen (dann mit Camper durch die Westfjorde, ganz gemütlich in drei Wochen!)
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Monique
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Re: 2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Monique » Mo 5. Aug 2013, 00:24

Hey, ihr habt schon sooo detailliert vorgeplant, was zumindest nach intensiverer Rechereche aussieht. Was soll da schief gehen ;) . Schaut euch die Dinge vor Ort an, lasst euch vom Land inspirieren - ich denke, ihr bekommt recht schnell ein Gespür dafür. Und was ihr beim ersten Mal nicht seht ... irgendwann gibt es ein zweites Mal.

Zu Reykjanes könnt ihr hier schauen, falls ihr noch mehr Hinweise brauchen solltet: http://www.visitreykjanes.is/ Diese Seiten gibt es für alle Regionen. Ich weiß nicht, wie viele Vögel jetzt noch am Krýsuvikjarberg zu sehen sind.

Ich war kürzlich in Landmannalaugar - da waren Leute auf dem Bláhnúkur.

- lohnt sich das Landnahmezentrum in Borgarnes? - jein, die Teilausstellung zur Egilssaga ja
- lohnt sich ein Abstecher zum Eldborg? - ja
- lohnt sich ein Abstecher zum Gerðuberg? - kann man sich anschauen, dauert auch nicht lange ;)

Es gibt viele Lavafelder, durch die man stundenlang wandern kann.

- lohnt sich ein Abstecher nach Buðir?
Die Wanderung im Lavafeld dort und zum Krater ist schön .... 3 Stunden.

- Kommt man entlang der Almannagjá von der Brücke zum Öxaráfoss (Qualität des Pfades?)?? ... ja; hier gibt es ne Karte: http://thingvellir.is/english.aspx ...Qualität des Pfades? - "Autobahn"

- Ist der Torbogen von Dyrholaey begehbar? - unten durch eher nein, oben drauf eher ja

- kommt man mit PKW ohne weiteres zum Parkplatz an der Fjaðrárgljúfur?
- ja
- ist Núpsstaður mittlerweile wieder zu besichtigen? - nein
- Was außer der "Standard" Svartifoss-Wanderung wäre noch innerhalb eines Tages machbar (also für fast ungeübte Wanderer)? - die größere Runde über Sjónarnípar, dann über die Heiði und dann zum Svartifoss

Und dann genießt die Insel einfach 8-) .
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Uwe
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Re: 2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Uwe » Mo 5. Aug 2013, 09:24

Perlenfischer hat geschrieben:
EIGENTLICH hatten wir vor, am 11.8. nach Landmannalaugar zu fahren, dort zweimal zu übernachten und dann ab dort den Laugavegur bis Þorsmörk zu wandern. Leider war (IM JANUAR!!) die einzige noch verfügbare Übernachtung in LML vom 13. auf 14.8., also mitten in der Woche. Goodbye Laugavegur :(
Ich habe in Island jemanden getroffen die spontan den Laugavegur gewandert ist und auch noch eine Übernachtung in den Hütten bekommen hat. Sicherlich kommt es auch vor dass andere Leute ihre Wanderung absagen. Also versucht doch euer Glück.
Naja, und falls in Landmannalaugar noch Plätze frei sind, dann bleibt doch ein paar Tage dort und unternehmt gemütliche Tagestouren. Ich finde die Umgebung von Landmannalaugar sowieso sehr sehenswert und wert, um für mehrere Tagestouren dort zu bleiben.
- 13.8.: mit Bus (Reykjavik Exkursions (http://www.re.is)) nach Landmannalaugar ... dort noch eine Halbtageswanderung (Bláhnúkur (ist die eigentlich wieder begehbar?) oder Brennisteinsalda oder vll. sogar Jökulgil?) und abends ins heiße Bad
Warum nicht Bláhnúkur UND Brennisteinsalda? Der Bláhnúkur war und ist begehbar. Selbst die Ranger wussten nichts von einer Nichtbegehbarkeit. Vor einigen Wochen sind lediglich kleine Bereiche des Hanges am Fuß des Bláhnúkur abgerutscht - also dort, wo der Aufstieg beginnt.
- 14.8.: noch eine kurze Halbtageswanderung (z.B. Landmannahraun - Grænagil),
Vermutlich meint ihr Laugahraun ;)
- 16.8.: Wanderung in Þorsmörk (Stakkholtsgjá, ggf. noch Hvannárgil und Réttarfell)
Wollt ihr wandern oder spazierengehen? ;) . Die Schlucht Stakkholtsgjá ist in etwa 2 Stunden machbar. Es ist also eher eine Art Extraausflug. Wenn ihr nicht innerhalb der Þórsmörk eine Tagestour unternehmen wollt (Wanderung um die Tindfjöll), dann könnt ihr natürlich auch auf die andere Seite der Krossá im Goðaland eine Wanderung unternehmen. Ihr nehmt einfach den Bus am Morgen von Husadalur nach Básar, wodurch ihr nicht selber über die Krossá laufen müsst. Dort könntet ihr auf den Réttarfell hochsteigen und anschließend durch die Hvannargil wieder nach unten laufen, wo ihr an der Piste wieder rauskommt. Falls noch Zeit ist, dann könnt ihr noch den AUsflug in die Stakkhóltsgjá unternehmen.

Hier noch einmal zur Info der Unterschied zwischen Þórsmörk und Goðaland, weil es wirklich etwas schwierig ist:
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das gesamte Gebiet nördlich und südlich der Krossá als Sprachgebrauch als Þórsmörk bezeichnet. Genau genommen ist die Þórsmörk nur das Gebiet nördlich der Krossá. Südlich liegt das Goðaland, wobei die Stakkhóltsgjá nicht mehr drin liegt.


Viel Spaß und wenig Regentage!

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Re: 2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Perlenfischer » Di 6. Aug 2013, 09:08

Vielen Dank für Eure Reaktionen. Ja wir haben uns wirklich Mühe gegeben, uns auf die Reise gründlich vorzubereiten. Außerdem sind wir notorische Frühbucher (nur war es für LML leider nicht früh genug). Jedenfalls werden wir die Insel wirklich genießen.

Eine Frage ist mir übrigens noch eingefallen: wenn man von Öraefi schon zu Jökulsarlon fährt, lohnt es sich danach noch bis Höfn weiterzufahren (und dann natürlich wieder zurück nach Öraefi)?
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Haexli
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Re: 2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Haexli » Di 6. Aug 2013, 09:37

Hallo Perlenfischer
Das sind zusätzlich rund 75 km pro Weg vom Jökulsárlón - aber es ist eine Strecke, die ich sehr mag.
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Re: 2 Schottlandfans unterwegs nach Island

Beitrag von Perlenfischer » Sa 7. Sep 2013, 18:23

Wir haben es geschafft. Sind nach dreieinhalb Wochen Island mitten im schlechtesten Sommer seit dreißig Jahren wohlbehalten zurück in Deutschland.

Gleich vorweg: die Westmännerinseln am Ende haben wir weggelassen, weil einerseits wegen der Wettervorhersage nicht klar war, ob am Dienstag (am Abend Abflug von KEF) überhaupt eine Fähre zurückfährt, und andererseits am Sonntag das Wetter schon so schlecht war, dass man kaum ein paar Kilometer weit Sicht hatte, vom Sturm ganz abgesehen. Und was soll man einen ganzen Montag ohne Sicht auf Heimaey? Noch dazu mit dem Risiko der nicht gehenden Fähre im Nacken? Übrigens wurde der vorgebuchte Fähpreis von Eimskip anstandslos rückerstattet, wir waren auch von der netten Dame am Schalter im Fährterminal Bakki überhaupt erst auf das Risiko aufmerksam gemacht worden.

Ansonsten war alles ziemlich entspannt. Für den schlimmsten Sommer seit 30 Jahren haben wir wettermäßig noch ziemlich Glück gehabt. Aber erst mal ein paar allgemeine Eindrücke:

Die Lebensmittel sind weit weniger teuer als befürchtet, besonders wenn man die Möglichkeit hat, im Bonus einzukaufen (dort dann an die Bonus-eigenen Marken halten statt andere Marken zu kaufen). Auch kann man das extrem billige Leichtbier ganz gut trinken. Schmeckt fast wie Bier, ist aber billiger (hat nur 2,25 Vol% Alkohol), und das einzige alkoholische Getränk, für das man nicht in die Vinbudin muss. Apropos Vinbudin, deren Öffnungszeiten sind keineswegs einheitlich (außer dass alle sonntags zu haben); z.B. in Vík ist sie nur 16-18 Uhr offen.

Unsere meisten Häuser hatten wir über atraveo gebucht, die dann in Island von Viator vermietet werden. Mit diesen waren wir durchweg sehr zufrieden. Wäschepaket zur Benutzung in allen Häusern (extra zu buchen!) gibts zusammen mit den Zugangscodes der Häuser in einem der Service-Zentren von Viator (die Wäschepakete werden dort vor Ort separat bezahlt). Unseres war ganz in der Nähe von Keflavik (am nächsten Kreisel von der Hauptstraße runter). Es gibt noch zwei weitere in Island (Egilsstadir und Akureyri). Man sollte aufpassen, dass man am richtigen Service-Zentrum erwartet wird.

Große Touristenattraktionen scheinen im Schnitt etwas überbewertet zu sein. Wir hatten z.B. gedacht, besonders clever zu sein, dass wir uns für den "Golden Circle" ZWEI Tage Zeit nehmen, wo alle Welt das an einem Tag macht, aber ehrlich gesagt gibt er nur für einen Tag was her, selbst wenn man noch Skálholt und Solheimar und Kerið mit einschließt.

Die Ausnahme dazu bildet zweifelsohne Þorsmörk, das wir total unterschätzt haben. Aufgrund der Wetterverhältnisse waren manche Furten unpassierbar geworden, so dass wir in Húsadalur aussteigen mussten, obwohl wir nach Langidalur wollten (ca. 40 min zusätzlicher Fußmarsch). Die Überquerung der Krossá zu Fuß war nahezu unmöglich (erst am zweiten Tag, den wir dort waren, wurde die bewegliche Fußgängerbrücke wieder aufgebaut). Eine andere Furt eines Nebenflusses war komplett unpassierbar (deshalb fuhr der Bus auch nur nach Húsadalur), bis eine mit Schwertransporter hergeschleppte Planierraupe wieder etwas Schotter hineingeschoben hat. Das alles haben wir vom Gipfel der Valahnukur beobachtet. Wenn man gar nichts anderes in Þorsmörk macht, aber da sollte man unbedingt rauf!

Richtig, wir sind nun schon bei den nicht mehr allgemeinen Eindrücken, sondern spezifischen Reisezielen angekommen. Also nur wo etwas nicht ganz dem Eindruck entspricht, den man aus landläufigen Reiseführern gewinnt, ein paar zusätzliche Kommentare:

Wenn man in der Großstadtregion Reykjavik am Sonntag unterwegs ist, sollte man unbedingt beachten, dass Linienbusse (Stræto) erst ab ca. halb zwölf verkehren! Das ist besonders dann ärgerlich, wenn man Quartier in einem der Vororte hat und plant, 8:00 ab BSÍ irgendwohin zu fahren. Ansonsten ist in Reykyavik ein Besuch der Harpa unbedingt zu empfehlen. Ebenso die Halgrimskirkja. Vom alten Hafen dagegen hatten wir uns mehr erwartet.

In Landmannalaugar lohnt sich unbedingt eine Überquerung der Brennisteinsalda. Wir haben es von der Westseite her gemacht, erst über das Laugahraun Richtung Vondugil und dann der Aufstieg (einige kurze Strecken dabei sehr steil), auf der anderen Seite runter zum Laugavegur und dann zur Grænagil. Auf letzterem Abschnitt hatten wir mehr als gedacht durch unwegsames Lavafeld zu kraxeln, bevor wir die grüne Schlucht endlich erreicht hatten. Aber alles in allem war diese Wanderung möglicherwerise lohnender als zur Bláhnúkur rauf. (Das sage ich Euch dann in ein paar Jahren, wenn ich diese auch gemacht habe). In älteren Reiseführern kan man noch Hinweise finden, man solle die Besteigung der Brennisteinsalda nur mit professioneller Führung wagen - vergesst es, der Pfad ist klar und eindeutig und für jede(n) zu bewerkstelligen, sofern ein wenig Kondition und Trittsicherheit vorliegt.

Im Snæfellsnes hatte ich Buðir nicht unbedingt auf der Rechnung. Haben wir nur gemacht, um den Vormittag bis zur Whale-Watching-Tour (Beginn von Ólafsvík dieses Jahr: 14:00) zu überbrücken. Aber der rote Muschelsandstrand dort hat uns sehr gut gefallen! In jedm Fall zu empfehlen ist außerdem die Wanderung von Arnastapi nach Hellnar (und zurück), wenn man gerade dabei ist, den Snæfellsjökull zu umrunden (in Hellnar unbedingt die Waffeln mit Sahne und Rhabarberkompott probieren! Lecker!!).

Wenn man in der Nähe von Vík ist, sollte man unbedingt die 14 km Schotterpiste nach Þakgil wagen. Allein der Weg dorthin wartet schon mit außergewöhnlich bizarrer Landschaft auf, und Þakgil selbst ist absolut sehenswert. Es gibt auf dem dortigen Campingplatz (das ist der mit dem Gemeinschaftsraum in der kerzenbeleuchteten Höhle) neuerdings auch nette kleine Bungalows zu mieten.

Auch in der Nähe von Vík, lohnt sich ein Abstecher zum Solheimajökull. Zwar ist die Piste miserabel (Loch an Loch und hält doch), aber nach vier km hat man es geschafft. So nah kommt man dem Gletscher wohl sonst nirgendwo, ohne eine spezielle Gletschertour gebucht zu haben. Will heißen, man steht direkt auf dem (wenn auch aschegeschwärzten) Eis des Gletschers. Auch ohne geführte Gletscherwanderung kann man zu mystischen Eishöhlen vorstoßen und wird bestimmt den Eindruck nie bereuen, den dieser Abstecher hinterlässt.

Weiter Richtung Osten an der Südküste kommt Skaftafell. Dort gibt es leider nicht mehr die Übernachtung auf Bölti. Eine gute Alternative sind die Bungalows (für bis zu vier Personen) Lækjarhus in Hof (Öræfi). Vielen Dank hier auch an Monique für den Wandertipp zur Sjónarnípa mit phantastischer Aussicht HINUNTER aufs Skaftafellsjökull und seine Eisberglagune. (Man sollte den Weg wohl von Svartifoss aus beginnen und dann am Hang des Berges zurück zum Campingplatz wandern, andersrum wäre es viel anstrengender).

Und letzten Endes möchte ich noch eindrücklich empfehlen, wirklich mit dem Amphibienboot auf den Jökulsarlón zu fahren, trotz aller Touristenclichees, die sich damit verknüpfen. Es ist einfach überwältigend, mitten zwischen den Eisbergen umherzufahren... Ach ja, einen Blick an die Küste dort sollte man auch werfen, es kann nämlich sein, dass dort etliche Eisberge rumliegen.

So weit so gut. Großartig Bilder werde ich kaum reinstellen, da mir leider die Zeit dazu fehlt. Aber vielleicht habt Ihr ja ein paar Eindrücke gewinnen können.

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