[SON-25.08.2013]: Konzert von SAMÚEL JÓN S

[Uwe]

Titel: [SON-25.08.2013]: Konzert von SAMÚEL JÓN SAMÚELSSON BIG BAND
Datum der Veranstaltung: Sonntag, 25.08.2013, 20 Uhr
Kostenpflichtig: Ja
Art der Veranstaltung: Konzert
Link zur Veranstaltung http://www.kulturarena.de/programm/samu ... -band.html

Veranstaltungsort, Adresse:
Jena, Theatervorplatz


Beschreibung der Veranstaltung:
Vor wenigen Monaten titelten die Kollegen eines großen deutschen Wochenmagazins spektakulär: Der Eyjafjallajökull speit Funk!! Dazu muss man natürlich sagen, liebe ZEIT: das ist NICHT LUSTIG! Ein Vulkanausbruch ist eine ernste Sache. Wirklich. Andererseits trifft wohl nur wenig so genau den Gemütszustand von Herrn Samúel Jón Samúelsson im Speziellen und allen fast zwanzig Mitgliedern seiner Big Band im ganz Allgemeinen. Sagen wir es unverblümt: Hier kommt eine Naturgewalt. Eine, die vielleicht nicht Flugzeuge am Boden hält wie vor drei Jahren besagter Schildvulkan auf Island, jedoch kann man für die Samúel Jón Samúelsson Big Band getrost einfach alle unnötigen Alltagsgeschäfte liegen lassen, um einzutauchen in den heißesten Funk seit Tower of Power.

Und ja, Samúel Jón Samúelsson kommt samt seiner Big Band aus Island. Sonst nicht so bekannt für Funk-Musik, aber für gute Musiker ganz allgemein in rauen Mengen. Mit einem Gutteil von ihnen hat Herr Samúelsson auch schon gearbeitet. In den 70ern geboren, in den 80ern aufgewachsen (an die 90er „kann ich mich nicht erinnern”, sagt er selbst), setzte Samúelsson seine musikhochschulgestählte Posaune schon für Bands wie Sigur Rós, Mugison und Mezzoforte ein und mischte auch sonst bei fast jeder Produktion in Sachen Jazz, Disco, Easy Listening, Rock und Funk mit, die in und um Reykjavik zu finden war. Besonders zu erwähnen dabei in jedem Falle: die Band Jagúar, Islands erstes wirklich durchschlagendes Funk-Kollektiv, mit dem er seit 1998 insgesamt vier Alben veröffentlichte und fünf isländische Musikpreise abräumte.

Im Jahr 2000 formierte er erstmals eine eigene Big Band, um nebenbei einmal die eigenen Jazz/Funk-Songs in größerer Besetzung zu intonieren. Prominentester Live-Auftritt war dabei sicher ein Überlängeabend beim renommierten Reykjavik Jazzfestival, dessen Mitschnitt voll mit Publikumsjubeleien unter dem Titel „Legoland" als LP veröffentlicht wurde.

Das Bigband-Konzept schlug derart vulkanisch (sagen wir es ruhig noch einmal) ein, dass Samúelsson einige Jahre später die Kollegen wieder zusammentrommelte. Das Ergebnis ist eine heute 18-köpfige, bunt gewürfelte Big Band aus gewieften Instrumentalclowns und unternehmungslustigen Profi-Sinfonikern, gespickt mit durchaus großen Namen wie beispielsweise Sigtryggur "Siggi" Baldursson (einem der Fixsterne der isländischen Punk- und Alternative-Szene und Schlagzeuger/Perkussionist für Bands wie Sugarcubes oder Þeyr) oder Davið Þór Jónsson, der sonst Schubert-Abende gibt. Dazu gesellen sich mindestens fünf Saxophone, drei bis vier Trompeten und ebenso viele Posaunen sowie eine durchschlagende Bass- und Rhythmusgruppe, die sich gemeinsam als eine Art Mothers of Invention des Jazz durch die Funk-Historie pumpen. Ja, es wird auch viel improvisiert und ebenso viel gelacht, vor allem aber wird eine wilde dampfende 70er-Funk-Mischung heraufbeschworen, als hätte Tarantino gerade einen neuen Soundtrack bestellt.