Strecke Egilsstaðir nach Kevlavik an einem Tag ?

[Menander]

Hallo zusammen,

wir planen eine Islandreise und würde dort gerne Ende März ein par Tage in einer Ferienwohnung bei Egilsstaðir verbringen, um anschließend von dort durch den Süden wieder mit dem Mietwagen zurück zum Flughafen nach Kevlavik zu reisen.

Laut Routenplaner wäre dies eine Strecke von von ca. 725km bzw. 9h reiner Fahrzeit.
Sicherlich ein weiter Weg, zumal die Ringstraße keine Autobahn ist.
Da wir früh losfahren und nur zum Rasten Pausen einlegen würden, stellt sich uns die Frage, ob dieser Transfer grundsätzlich auch an einem Tag machbar wäre, oder ob das Risiko unerwarteter Zeitverzögerungen (schlechtes Wetter etc.) als zu groß einzustufen ist ?

[Argish]

Grundätzlich ist es machbar. Wahrscheinlich müsst ihr jedoch die Fjorde ausfahren (750km) da die Öxi und Breiðdalsheiði noch geschlossen sind aufrgund des Schnees.

Ich bin die Strecke nach Reykjavík (685km) schon einigemale an einem Tag gefahren und hab immer mit 10 Stunden gerechnet ohne grössere Pausen (2x15min).

Im März kann es jedoch gut und gerne noch Schnee geben in den Ostfjorden bis runter nach Höfn í Hornafirði. Darum musst du wohl mit mindestens 11-12 Stunden rechnen total. Tageslicht hast du dann von etwa 8 Uhr bis 19 Uhr.

Ich an deiner Stelle würde eher fliegen. Weil ansehen kannst du unterwegs sowieso praktisch nichts.

[Surtur]

Aha, Eklipsenjäger...

Ich hatte dieselbe Idee (zumindest mit der Ferienwohnung im Osten) und der An- und Abreise per Auto (allerdings wollte ich mir mehr Zeit lassen), und mir wurde im Reisebüro meines Vertrauens nachdrücklich abgeraten - die Wetterverhältnisse seien um diese Jahreszeit zu unsicher, und besonders im Süden um den Vatnajökull müsse man mit Sturm und heftigen Niederschlägen rechnen. Davon abgesehen, traut sich im Moment wohl auch noch niemand richtig zu, die Strenge dieses Winters (und damit die Schwierigkeiten, die Straßen im Osten freizuhalten) einigermaßen realistisch einzuschätzen.

Alles in allem: Keine gute Idee. Ich bin davon abgegangen...

[Peturvilhjalmur]

Ich habe Anfang April 2009 bei wirklich gutem und stabilem Wetter eine Fahrt vom Jökuldalur aus über Egilstadir,
Breiddalsheidi bis zum Jökulsárlón und zurück unternommen. Ein kurzer Stop in Höfn i Hornafirdir war auch dabei.
Ich habe für die ganze Strecke mehr als 10 Stunden gebraucht, war von dem teilweise zugefrorenen und mit wenigen Eisbergen bestückten Jökulsárlón ein wenig enttäuscht und kam dann recht spät am Abend wieder wohlbehalten zurück. Es war rückblickend gesehen zwar sehr schön, aber auch sehr anstrengend(wie zuvor gesagt, es war schönes Wetter mit viel Sonnenschein).
Im März ist in Ísland noch Hochwinter und der Empfehlung von Argish, den Flug von Egilstadir nach Reykjavik vorzuziehen, würde ich unbedingt nachkommen.
Eine Eisplatte aus nahezu unsichtbarem Schwarzeis kann das jähe Ende einer solchen Fahrt bedeuten (Monique hat ein solch "rabenschwarzes" Erlebnis glücklicherweise unversehrt überstanden).
In diesem Sinne: god tur

[Monique]

Ich würde die Idee, im März von KEF bis EGS zu fahren, nicht soo verteufeln. Ich würde aber von 2 Tagen ausgehen. Geht es lockerer an. Ohne Zeitdruck habt ihr weniger Stress und könnt mit unerwartetem Wetter besser jonglieren. Ich stelle mir nur mal vor, dass ausgerechnet an dem 1 Tag, an dem ihr durchrauscht, suuuper Wetter ist. Dann fahrt ihr an der Südküste lang, müsst all die schönen Fotomomente auslassen ("Ach ja, wir kommen ja auf der Rücktour wieder vorbei") und dann habt ihr auf der Rücktour nur mieses Wetter ... das sind dann die Momente, in denen man sich ins Hinterteil beißt und seine eigene Planung verflucht . Das andere Extrem sind richtig miese Wetterbedingungen. Also: lieber in 2 Tagen.

Von KEF nach EGS fliegen und ab dort mit dem Auto zurück: Muss man durchrechnen. Online und rechtzeitig gebucht, sind die Flüge günstig und ihr seid in 1 Stunde dort. Die Auswahl an Autovermietungen ist weeeesentlich geringer als bei einem Start in Rvk und ihr müsst idR Oneway-Gebühr bezahlen. Da heißt es nachfragen - es kann sich durchaus lohnen, die in Kauf zu nehmen. Zumal für die Hinstrecke KEF-EGS nicht nur viel Zeit (und evt. eine weitere Übernachtung) drauf gehen, sondern ja auch einiges an Sprit.

Monique

[lóa]

ich kann aus den Beitraegen nicht erkennen, dass die Idee "verteufelt" wird, vielmehr sind es aus meiner Sicht noch sehr moderate Beschreibungen der Wetter- und Streckenverhaeltnisse, die es zu dieser Zeit geben kann. Ich bin die letzten Jahre einige Male im Maerz/April im Norden und Osten unterwegs gewesen und haette die Strecke nach KEF nach definitiv nicht fahren wollen. Ich erinnere mich gut, als ich mal im Maerz von Jökulsárlón nach REY gefahren bin und selbst bei fast Vollgas nicht schneller als 50/60 km fahren konnte, weil der Sturm das Auto so ausbremste und schuettelte - ich erinnere mich an 20-28 m/sec auf dem ganzen Weg nach REY. Besonders unangenehm und auch gefaehrlich waren die Böen, die urplötzlich das Auto zur Seite draengten. Unter solchen Umstaenden möchte ich mich nicht zum Flughafen beeilen muessen.