So, zurück aus dem Urlaub und noch einmal ein großes Dankeschön an alle Tippgeber, auch wenn nicht alles beherzigt werden konnte!
Im Süden haben wir in Skaftafell zwei etwas ungemütliche Nächte auf dem Campingplatz verbracht, was aber an dem bescheidenen Wetter lag. Die Aussicht vom CP aus ist wirklich schon toll. Während einer Regenpause haben wir uns entschieden, den Weg ins Morsárdalur einfach mal anzugehen und haben es dann auch trotz regelmäßigen Schauern recht lang ausgehalten. An der 2. Abzweigung haben wir uns gegen den Rundweg und für den "bewaldeten" Weg zum Morsarlon entschieden. Nach fast 2 km durch das Gestrüpp waren die Hosen aber so durchnässt, dass die Vernunft gesiegt hat und wir umgekehrt sind. Trotzdem ein schöner Wanderweg, wohl auch wetterbedingt komplett menschenleer.
Nach einem 2-tägigen Aufenthalt in Berunes (sehr schön gelegenes Hostel in einem alten Haus) ging es dann noch für eine Nacht an den Lagarfjlót, wobei wir unwissenderweise dann doch auf dem nördlichen CP gelandet sind. War aber trotzdem sehr schön, vom Zelt aus hatte man durch eine Schneise in den Bäumen direkten Blick auf den See. Außer uns waren nur Isländer da, die mit ihren Kindern Urlaub machten.
Nach 2 Tagen Seyðisfjörður im Hafaldan-Hostel (ebenfalls sehr nett mit nagelneuem Sauna-/ Dusch-Bereich) ging es zurück über die Nordstrecke, wobei wir aufgrund der weiteren Planung einen CP ansteuern mussten, der etwas näher an Reykjavik liegt und somit in Hvammstangi gelandet sind. Der CP ist recht groß und wirklich schön gelegen direkt am Bach mit einem Spazierweg durch die Lupinen, der in den Ort führt.
An der Abzweigung zum CP Systragil kamen wir auch vorbei und ich kann mir schon vorstellen, dass man es da gut aushalten kann, den angrenzenden Fluss konnte man ja schon von dort aus sehen.
Auf dem Weg nach Hvammstangi war gerade noch Zeit für einen kurzen Abstecher nach Hofsos zum Planschen. Die Lage des Schwimmbads ist wirklich toll. Leider waren trotz der relativen Abgelegenheit doch recht viele Besucher da, so dass man für einen Platz im Hotpot auch mal etwas warten musste (der Ausblick vom Schwimmbecken ist aber ohnehin der bessere).
Apropos Schwimmbäder, mir war noch irgendwie ein Eintrittspreis von 450 kr im Kopf, gilt der nur für Reykjavik, oder ist der allgemein passé? Alle 5 besuchten Bäder lagen bei 800 - 900 kr, wobei wir nur bei Djúpivogur (kein Außenbecken) den Eintritt bereut haben.
Zuletzt noch ein paar Worte zur Besucher- und Preissituation:
@Monique:
Du hattest vollkommen recht, alles halb so wild. Am Flughafen war schon mehr los als gewohnt und in Reykjavík konnte man ungewöhnlich viele Rentner flanieren sehen, gern auch mit 3/4-Hose und sichtlich fröstelnd
Ansonsten empfand ich den Weg durch den Süden weitgehend nicht als überlaufen. Ok, am Skógarfoss fand ich es schon sehr voll und auch bei Reynisfjara konnte man so ziemlich jedes bekloppte / gefährliche Verhalten der Touristen innerhalb weniger Minuten beobachten. Aber Skaftafell war sehr entspannt und auch am Jökulsárlón war am Südufer bei halbwegs zeitiger Ankunft (ca. 9 Uhr) fast nix los. Und spätestens mit Erreichen der Ostfjorde konnte ich kaum noch einen Unterschied zu meinen letzten Besuchen erkennen.
Leider wurde im Hostel in Reykjavík dann auch noch einmal bestätigt, dass ein Großteil der derzeitigen Touris einfach mit völlig falschen Vorstellungen nach Island kommen. Vermutlich hat der/die eine oder andere hier eine ähnliche Situation auch schon erlebt:
Ein Ehepaar aus Hessen erzählte, wie froh sie seien, dass der Urlaub nun zu Ende gehe. Sie hatten sich für die erste und letzte Nacht eine Unterkunft gebucht und wollten dazwischen spontan etwas suchen - und zwar nicht auf Zeltplätzen. Das führte dazu, dass sie von einer überteuerten Unterkunft zur nächsten fuhren und schließlich eine Nacht im Auto verbrachten, da sie (verständlicherweise) keine Lust hatten, über 400 € für eine Übernachtung zu bezahlen. Stand ja nichts im Reiseführer davon, dass man vorbuchen sollte und auch die hohen Preise wurden da nicht erwähnt. Und überhaupt, diese Schwimmbäder fernab europäischer Standards und auch noch ohne Überdachung - bei DEM Wetter...
Immerhin hatten sie dann auf Island ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die Isländer alle sehr arm sein müssen, die Wohnhäuser sind schließlich alles andere als malerisch (was ihnen auch ihren geplanten "Städtetrip" (!) ein bisschen vermieste. Ausnahmen gibt es natürlich: die Pferdebesitzer. Auf Nachfrage bei meiner Freundin, was man denn so für ein durchschnittliches Freizeitpony als Kaufpreis hinlegt, wurde schnell der Kopfrechner angeschmissen: da stehen doch teilweise rd. 100 Tiere in so einer Herde, da ist ja der Weg zum Millionär gar nicht mehr so weit! Nachdem meine Freundin zu bedenken gab, dass große Teile dieser Herden nur zur Schlachtung bereitstehen und dafür doch etwas moderatere Preise bezahlt werden, war der Schock wieder groß: die anmutigen Tiere werden auch noch gegessen?!
Ich vermute, für die beiden war es auf lange Sicht der letzte Islandurlaub. Für uns war es - trotz mäßigen Wetters und hoher Preise - wieder ein sehr schöner Urlaub und der nächste folgt garantiert.
Sobald ich Zeit finde, stelle ich noch ein paar Fotos ein.
Grüße
H.