Hallo Philip,
bibo hat geschrieben: Do 14. Nov 2019, 12:32 Kennt jemand lohnenswerte Touren im Bereich Mývatn-Húsavik-Kópasker-Langanes-Vopnafjörður und die Ostküste runter bis Djúpivogur (weiter südlich kenn ich ja schon)?
Persönlich finde ich diese Region als Wanderer nicht besonders spannend, aber das ist ja auch Ansichtssache.

Kay ist aber Experte für dieses Gebiet und kann dir einiges darüber berichten. Sicherlich meldet er sich hier oder du schreibst ihm eine PN.
Kann jemand was zum Víknaslóðir sagen?
Das ist schon eher mein Gebiet

. Ich halte die Region von Víknaslóðir für eine sehr gute Wahl, besonders in der Hinsicht, dass man hier eigentlich kein Trinkwasser mitschleppen muss – außer vielleicht einer kleinen Menge, die man generell immer mithaben sollte. Allerdings gibt es zwei Nachteile, welche möglicherweise auch für Trekkinganfänger eine Rolle spielt.
Erstens – der Zeitraum: Wisst ihr schon wann ihr Wandern wollt? Du wirst es aus eigener Erfahrung selber wissen, dass der Schnee in den Ostfjorden relativ lange liegen bleibt. Das hängt natürlich auch vom Jahr ab und wie die Schneelage im vergangenen Winter war. Allerdings will ich weniger auf den Schnee aufmerksam machen, sondern besonders auf die Schneebrücken, die sich während der Schneeschmelze bilden. Ich möchte an dieser Stelle an den Franzosen erinnern, der 2016 in der Sveinsgil bei Landmannalaugar ums Leben kam, als er über eine Schneebrücke lief, einbrach, vom darunter fließenden Fluss mitgerissen wurde und erfror.
https://www.ruv.is/frett/myndskeid-leit ... -adstaedur
Sie waren übrigens zu Zweit unterwegs. Während der Erste es ohne Problem auf die andere Flussseite geschafft hatte, brach beim Zweiten die Schneebrücke ein. Ich denke man kann den Beiden auch keinen Vorwurf machen kann und das sie etwas falsch gemacht haben – es ist einfach nur blöd gelaufen.
Ich bin selbst einmal in Víknaslóðir (bei Stórurð) mit einem Bein in eine Schneebrücke eingebrochen. Das war (glaube ich) Ende Juni/Anfang Juli. Damals habe ich die Tour abgebrochen und bin etwa drei Wochen später wiedergekommen. Deshalb würde ich euch Beiden empfehlen die Trekkingtour nicht vor Mitte Juli anzugehen. Aber wie gesagt, die Situation ist jedes Jahr anders.
Zweitens – das Gelände: Vielleicht ist es keine gute Idee deine Freundin auf ihrer ersten Trekkingtour in die Ostfjorde zu „entführen“. Gerade wenn man es nicht gewohnt ist mit einem „schweren“ Rucksack zu wandern, kann es schnell ermüdend sein, wenn es ständig bergauf und bergab geht. Deshalb empfehle ich für Anfänger immer den Kjalvegur und/oder die Region von Hengill.
Viel Spaß bei eurer weiteren Planung
Uwe