Was ist denn der Standardwal??? Wenn ich so etwas höre oder lese, kriege ich Hörnchen.
Ich habe in meinen Jahren dort oben zig Walbeobachtungstouren gemacht - da war nichts Standard. Die Wale haben gemacht, was sie wollten. Wenn sie da waren, war es super. Waren sie weg, hatten wir Pech. Wir hatten von Akureyri aus sogar mal die Situation, dass wir selber bei der Anfahrt vom Bus aus Wale gesehen haben, die Firma kam gerade von einer Tour zurück, bestätigte mehrere Wale an der Stelle (gar nicht weit raus fahren). Wir buchten und als wir 2 Std später fuhren, haben wir 3 Std erfolglos Wale gesucht. Die hatten genug für die Touris gespielt und sind einfach aus dem Fjord geschwommen. Kannste haben.
Natürlich treiben sich in einer Region immer mal wieder die selben Tiere herum und die Guides erzählen das auch und sagen dir den Namen, da sie die Tiere katalogisieren. Und du hast auch Tage, da ist Wal Willi halt bei jeder Tour in der Bucht oder im Fjord und somit quasi eine sichere Bank. Und ja, bei einer nachfolgenden Tour fahren sie zuerst diet hin, wo sie die Wale bei der Tour vorher gesehen haben - die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch in der Nähe sind und die Gäste einen Sichtungserlebnis haben, ist höher, als wenn sie bei Null anfangen zu suchen. Aber das ist keine Garantie. Wenn dem Wal so ist, schwimmt er halt raus aufs Meer und damit raus aus dem Beobachtungsgebiet.
Es gab Jahre, da war die Erfolgsquote im Eyjafjörður bei nahezu 100% (mindestens 1 Wal, meistens aber mehrere zu sehen). Dann waren die Chancen in Husavik mal wieder auch gut. Die Wale melden sich leider nicht an und sagen, wo sie lieber rumschwimmen.
Von Reykjavik aus hast du weniger Chancen, Buckelwale zu sehen, weil das Wasser dort nicht tief genug ist. Das spricht für mich immer gegen Reykjavik und (fast) alle Touren, die ich dort hatten, waren mies. Die eine Ausnahme war, als wir Delfine sahen.
Oben im Norden: Für den Eyjafjörður spricht: tief genug, nicht so breit (man kann besser einsehen), weniger Seegang. Und es war zumindest ein beliebtes Fressgebiet der Wale.
Bei Husavik hast du halt ne riesig große Bucht als Beobachtungsgebiet und die See kann sehr schnell rau werden. Aber so richtig rau. Übelkeit schlimmster Sorte, übers Boot rutschende/fliegende Menschen - ich hatte alles.
Schaut in die Beobachtungsblogs der Anbieter. Dann bekommt ihr evtl ein Gespür dafür, wo gerade bessere Chancen sind.
Meine Erfahrungen mit wöchentlichen Touren enden 2018. Ich kann also nicht mehr sagen, wie es in den letzten Jahren war, wo die Wale sich da mehr rumgetrieben haben.
Boote: Die großen Holzboote sind halt langsamer, es passen mehr Leute rauf. Wenn der Wal auf 3 Uhr zu sehen ist und du stehst gerade auf der anderen Seite, hast du Pech - wenn das Boot voll ist, wirst du keinen Platz haben, um die Seite wechseln zu können. Die Speedboottouren sind kürzer, die Boote fahren viel schneller. Wenn ein Wal in der Ferne gesichtet wird, sind sie schneller bei ihm. Du sitzt sehr nah an der Wasseroberfläche- bist dem Wal auch näher. Unheimlich wird es, wenn es abends die letzte Tour ist, mitten auf dem Fjord der eine Motor kaputt geht und du laaangsam nach Hause tuckerst, während es immer dunkler wird

. Hatten wir auch schon.
Tipp: Mit dem Speedboot eine Tour um die Westmännerinseln machen und mit Glück auf Orcas treffen.
Letztendlich kann euch die Entscheidung niemand abnehmen und niemand kann euch garantieren, dass ihr etwa sehen werdet.
Monique