Rettungsdienst (Notfallrettung) in Island
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Rettungsdienst (Notfallrettung) in Island
Guten Abend Island Forum,
hat sich von euch schon mal jemand kundig gemacht, wie der Rettungsdienst in Island organisiert ist. Einsatzbereiche hochlandrettungsdienst, landrettungsdienst, Ausrüßtung, Ausbildungsstand, Kompetenz, etc?????
Nicht dass ich jetzt gleich auf der Suche nach einer Stelle bin, bin eigentlich sehr glücklich in meinem Bayernland, würde mich einfach mal interessieren.
In Hoffnung auf viele gute Antworten.
Grüsse aus dem nebeligen Oberbayern
Floh
hat sich von euch schon mal jemand kundig gemacht, wie der Rettungsdienst in Island organisiert ist. Einsatzbereiche hochlandrettungsdienst, landrettungsdienst, Ausrüßtung, Ausbildungsstand, Kompetenz, etc?????
Nicht dass ich jetzt gleich auf der Suche nach einer Stelle bin, bin eigentlich sehr glücklich in meinem Bayernland, würde mich einfach mal interessieren.
In Hoffnung auf viele gute Antworten.
Grüsse aus dem nebeligen Oberbayern
Floh
Hallo Florian,
für SAR ist Landsbjörg zuständig, welche einen beträchtlichen Anteil am Rettungsdienst hat, was, wenn man sich Island mal anschaut (Hochland, See, etc.), nicht so erstaunlich ist. Es gibt auch wie in Deutschland ein Arzt-zu-Patient-System (also mit Notärzten, die rausfahren), wenngleich die Notärzte wohl erst bei im Vergleich zu Deutschland schwerwiegenderen Erkrankungen oder Verletzungen ausrücken. Beim nichtärztliche Rettungsdienstpersonal gibt es wie in Deutschland die Abstufungen Rettungssanitäter oder Rettungsassistent, wobei sie wohl jeweils ein wenig mehr tun dürfen als in Deutschland. Das System ist analog dem US-amerikanischen mit EMT-B, EMT-I und EMT-P. Die Ausbildung läuft über die Feuerwehr, für bráðatæknir (das sind EMT-P) gibt es keine Ausbildungsmöglichkeit in Island, die erfolgt in den USA, mit anschließendem Praktikum in Island. Es gibt auch noch zusätzliche Spezialisierungen (für SAR, Kinder u.ä.). Informationen gibt es gut zusammengefasst auf einer leider nur isländischen Wikipedia-Seite.
Krankenwagen gehören in Island dem Isländischen Roten Kreuz, das sie angeschafft hat.
OT: Kann mir mal jemand erklären, weshalb der BBCode bei dem Wikipedia-Link nicht funktioniert?!?
Edit: dank Olaf funzt es jetzt.
Wiedermal editiert, nachdem ich auf lsi.is gelesen habe.
für SAR ist Landsbjörg zuständig, welche einen beträchtlichen Anteil am Rettungsdienst hat, was, wenn man sich Island mal anschaut (Hochland, See, etc.), nicht so erstaunlich ist. Es gibt auch wie in Deutschland ein Arzt-zu-Patient-System (also mit Notärzten, die rausfahren), wenngleich die Notärzte wohl erst bei im Vergleich zu Deutschland schwerwiegenderen Erkrankungen oder Verletzungen ausrücken. Beim nichtärztliche Rettungsdienstpersonal gibt es wie in Deutschland die Abstufungen Rettungssanitäter oder Rettungsassistent, wobei sie wohl jeweils ein wenig mehr tun dürfen als in Deutschland. Das System ist analog dem US-amerikanischen mit EMT-B, EMT-I und EMT-P. Die Ausbildung läuft über die Feuerwehr, für bráðatæknir (das sind EMT-P) gibt es keine Ausbildungsmöglichkeit in Island, die erfolgt in den USA, mit anschließendem Praktikum in Island. Es gibt auch noch zusätzliche Spezialisierungen (für SAR, Kinder u.ä.). Informationen gibt es gut zusammengefasst auf einer leider nur isländischen Wikipedia-Seite.
Krankenwagen gehören in Island dem Isländischen Roten Kreuz, das sie angeschafft hat.
OT: Kann mir mal jemand erklären, weshalb der BBCode bei dem Wikipedia-Link nicht funktioniert?!?
Edit: dank Olaf funzt es jetzt.
Wiedermal editiert, nachdem ich auf lsi.is gelesen habe.
Zuletzt geändert von lena am Mo 4. Dez 2006, 18:41, insgesamt 4-mal geändert.
Ich möchte wetten, das liegt am Sonderzeichen... isländischen Wikipedia-Seite.lena hat geschrieben:isländischen Wikipedia-Seite.
OT: Kann mir mal jemand erklären, weshalb der BBCode bei dem Wikipedia-Link nicht funktioniert?!?
Hallo Florian,
bin etwas spät dran mit der Antwort
Neben der Zentrale in Reykjavík gibt es in allen Landesteilen lokale Unterorganisationen mit vielen freiwilligen und begeisterten Mitgliedern. Die Mitgliedschaft in der lokalen Rettungsorganisation hat so etwas wie diejenige bei der freiwilligen Feuerwehr, der Bergwacht (o.Ä) in einem Dorf in Oberbayern . Wer Lust an Snowscooterfahren, großen Geländewagen, gemeinsamen Unternehmungen im Hochland (im Winter) hat, der ist dabei - Abenteuer und Feste garantiert. Entsprechend beliebt ist die Mitgliedschaft.
Die meisten, die irgendwie alpinistisch tätig sind, sind auch Mitglieder bei Landsbjörg. Das sorgt auch für einen guten Ausbildungsstand da Landsbjörg auch die Bergwachtfunktion übernimmt.
Wie Ute bereits angespielt hat, hab ich (unfreiwillig) auf dem Langjökull spezielle Erfahrungen mit dem isländischen Rettungswesen machen dürfen (1 Hubi und über 30 Mann im Einsatz ) - der Bericht darüber ist in den letzten Zügen und soll noch vor Weihnachten auf meiner Seite eröffentlicht werden. Alles in allem kann ich die Jungs und Mädels von Landsbjörg nur in höchsten Tönen loben!
Viele Grüße,
Dieter
bin etwas spät dran mit der Antwort
Den Link auf die Seite von Landsbjörg hast Du ja schon. Als Fischereination ist das Seerettungswesen in Island natürlich sehr gut organisiert und effektiv. Die Landrettung steht, aufgrund der Abgelegenheit vieler Gegenden und den nicht unerheblichen Naturgefahren, dem in nichts nach. Zwei Rettungshubschrauber (Super Puma) stehen bereit. Nach dem Abzug der amerikanischen Hubschrauber aus Keflavík, die man früher im Notfall anfordern konnte, reicht das aber nicht mehr aus.hat sich von euch schon mal jemand kundig gemacht, wie der Rettungsdienst in Island organisiert ist. Einsatzbereiche hochlandrettungsdienst, landrettungsdienst, Ausrüßtung, Ausbildungsstand, Kompetenz, etc?????
Neben der Zentrale in Reykjavík gibt es in allen Landesteilen lokale Unterorganisationen mit vielen freiwilligen und begeisterten Mitgliedern. Die Mitgliedschaft in der lokalen Rettungsorganisation hat so etwas wie diejenige bei der freiwilligen Feuerwehr, der Bergwacht (o.Ä) in einem Dorf in Oberbayern . Wer Lust an Snowscooterfahren, großen Geländewagen, gemeinsamen Unternehmungen im Hochland (im Winter) hat, der ist dabei - Abenteuer und Feste garantiert. Entsprechend beliebt ist die Mitgliedschaft.
Die meisten, die irgendwie alpinistisch tätig sind, sind auch Mitglieder bei Landsbjörg. Das sorgt auch für einen guten Ausbildungsstand da Landsbjörg auch die Bergwachtfunktion übernimmt.
Wie Ute bereits angespielt hat, hab ich (unfreiwillig) auf dem Langjökull spezielle Erfahrungen mit dem isländischen Rettungswesen machen dürfen (1 Hubi und über 30 Mann im Einsatz ) - der Bericht darüber ist in den letzten Zügen und soll noch vor Weihnachten auf meiner Seite eröffentlicht werden. Alles in allem kann ich die Jungs und Mädels von Landsbjörg nur in höchsten Tönen loben!
Viele Grüße,
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
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- Foss-Anfänger
- Beiträge: 7
- Registriert: Di 7. Nov 2006, 08:03
Hallo Lena, hallo Dieter,
vielen Dank für sehr ausführliche Antworten, die gleichzeitig noch Fragen aufwerfen:
Die Mitglieder der Landsbjörg sind ja scheinbar ehrenamtlich (freiwillig).
Wie sieht es mit den PMT aus? Sind die beim Isländischen Roten Kreuz hautberuflich angestellt? Gibt es auf Grund der langen Wege und abgelegenen Höfe am Lande so was wie einen "First Responder" (Feuerwehr, Landsbjörg)????
Gibt es was wie eine in Deutschland geregelte Hilfsfrist???
All diese Details und noch mehr würden mich sehr interessieren.
Grüsse aus dem sonnigen Oberbayern
Florian
vielen Dank für sehr ausführliche Antworten, die gleichzeitig noch Fragen aufwerfen:
Die Mitglieder der Landsbjörg sind ja scheinbar ehrenamtlich (freiwillig).
Wie sieht es mit den PMT aus? Sind die beim Isländischen Roten Kreuz hautberuflich angestellt? Gibt es auf Grund der langen Wege und abgelegenen Höfe am Lande so was wie einen "First Responder" (Feuerwehr, Landsbjörg)????
Gibt es was wie eine in Deutschland geregelte Hilfsfrist???
All diese Details und noch mehr würden mich sehr interessieren.
Grüsse aus dem sonnigen Oberbayern
Florian
Ein interessantes Papier ist Skipulag vegna slysa (pdf). (36 Seiten auf Isländisch werde ich nicht übersetzen.)
Über eine Hilfsfrist weiß ich nichts, aber in o.g. Papier wird gesagt, daß angestrebt würde, einen Verletzten innerhalb der ersten Stunde nach Verunfallung auf den OP-Tisch zu bringen bzw. sonstiger Therapie zuzuführen.
Was meinst du mit PMT? EMTs? Paramedics? Im Hauptstadtgebiet und in Akureyri sind die bei der Feuerwehr angestellt, in anderen Gebieten bestimmt auch. Hubschrauber sind wichtig für Leute, die in abgelegenen Gebieten wohnen (ist in Deutschland auch nicht anders für einen Halligbewohner). Die Schulen, die EMTs ausbilden, bilden auch Ersthelfer aus.
Über eine Hilfsfrist weiß ich nichts, aber in o.g. Papier wird gesagt, daß angestrebt würde, einen Verletzten innerhalb der ersten Stunde nach Verunfallung auf den OP-Tisch zu bringen bzw. sonstiger Therapie zuzuführen.
Was meinst du mit PMT? EMTs? Paramedics? Im Hauptstadtgebiet und in Akureyri sind die bei der Feuerwehr angestellt, in anderen Gebieten bestimmt auch. Hubschrauber sind wichtig für Leute, die in abgelegenen Gebieten wohnen (ist in Deutschland auch nicht anders für einen Halligbewohner). Die Schulen, die EMTs ausbilden, bilden auch Ersthelfer aus.
Hallo Floh
ich habe hier ne englischsprachige Seite von IceSAR, dort findest du, bzw. ueber diese Seite findest du alle möglichen Info's, ueber die Ausbildung, Kinder und Jugendliche, wie das alles so hier gehandhabt wird ......zu Wasser, an Land und in der Luft...
http://www.icesar.com/
ich habe hier ne englischsprachige Seite von IceSAR, dort findest du, bzw. ueber diese Seite findest du alle möglichen Info's, ueber die Ausbildung, Kinder und Jugendliche, wie das alles so hier gehandhabt wird ......zu Wasser, an Land und in der Luft...
http://www.icesar.com/
Falls jemand einen Kontakt zu deren Webmaster unterhaelt koennte er dem jenigen vielleicht mal stecken das da einige Links sehr kaputt sind. Zum beispiel die zu den Broschueren in der unwichtigen Kategorie 'accident prevention'.
Cheers,
Sven
ist halt im Internet nicht so gaengig als Link fuer ein Ziel.file:///H|/slysavarnir/ferdalog/English.pdf
Cheers,
Sven
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