gestern ging meine erste Islandreise zu Ende - leider waren es nur 14 Tage, trotzdem bin ich recht gut rumgekommen.
Da ich aus diesem Forum massiv Infos gesaugt habe, dachte ich mir stelle ich mal einen kurzen Reisebericht zusammen. Vielleicht freut sich ja der ein oder andere. Ich verzichte mal auf die stets richtige Schreibweise, da ich und die Tastatur da noch nicht so miteinander können

13. Juli Anreisetag
Der Flieger hebt um 21:30 in München ab. Es soll mein bislang schönster Flug werden. Gerade ist der Horizont tiefrot und die Sonne geht unter... das sollte dann ein fast vierstündiger Sonnenuntergang werden. Scheinbar fliegt das Flugzeug in der genau richtigen Geschwindgkeit. Kurz vor Island haben wir dann die Sonne kurz eingeholt und sie geht im Grunde kurz auf, um dann vor der Landung wieder unterzugehen. Sehr verwirrend - aber einmalig schön.
Vom Flughafen geht es sehr bequem mit dem Flybus zum Campingplatz. Diese Anfahrt kostet 2500 ISK - also 1000 mehr als im Müller Reisführer von 2009 ausgewiesen.
14. Juli Der Reykjavik-Tag
Die Nacht war kurz und so kann Reykjavik erkundet werden - bei sonnigem Wetter. Die Stadt hat was, haut mich aber nicht um. Am Campingplatz wird dann Gas gekauft (Campinggaz CV Kartuschen - es gibt sie!).
Am Campingplatz fällt mir jemand auf - ja es ist der Dieter Graser von isafold.de! Wenn die Reise so schon losgeht. Dieter gibt mir paar sehr nützliche Tipps, die meine Reise sehr bereichern...
Abends geht es dann mit dem Bus nach Skogar. (4400 ISK)
Der Wasserfall ist eindrucksvoll, der Campingplatz liegt schön, die Asche ist fast weg und die Natur kämpft sich durch. Wenn man zum Wasserfall raufwandert und noch paar hundert Meter weitergeht, hat man weitere schöne Wasserfälle für sich allein.
15. Juli Skaftafell
Mit dem Bus geht es wieder weiter (4900 ISK) in den Nationalpark. Dort werden dann zwei Nächte verbracht. Am Campingplatz geht es zu wie am Taubenschlag und vor allem sind hier viele französische Jugendgruppen. Am Abend wird nur eine kurze Wanderung zum Svatifoss unternommen. Dort bleibe ich fast zwei Stunden um Fotos für ein Zeitraffer Video zu machen.
16. Juli Wandertag
Bei schönem aber auch sehr windigem Wetter wird das Gebiet erwandert. Erst zu dem Aussichtspunkt "Sjonarnipa" und dann weiter auf den "Kristinartindar" - am Gipfel weht es mich fast weg... dort ist man allein... oben merke ich, dass es der kleinere der beiden Gipfel ist, macht aber nichts. Auf einem schönen langen Weg geht es zurück zum Zelt. Das Knie macht mir leider wegen dem langen Abstieg Probleme...
17. Juli Reisen
Mit dem Bus geht es zur Gletscherlagune (ISK 2000) Jökulsarlon". Leider peitscht der Wind recht stark und es ziehen Wolken auf. Kein gutes Licht zum fotografieren. Ich genieße kurz diesen Ort und entscheide mich von diesem Punkt an nur noch zu trampen, da es mir einfach zu teuer wird. Dies war dann auch die Beste Entscheidung der Reise - trampen in Island macht Spaß!
Also kurz an die Straße gestellt und schon sitze ich bei der netten Hanna im VW Bus, die zur Tochter irgendwo bei den Ostfjorden unterwegs ist. Klasse so verbringe ich mehr als 300 km bei ihr im Bus und werde direkt nach Egilsstaðir gebracht! Wir sind u.a. auch den Öxi Pass gefahren (mit einem VW Bus von 1980) Der Campingplatz dort ist umgezogen - ca. 100m oberhalb des alten.
Am Abend tröpfelt es leicht und so wird im kleinen Kammerl mit den netten Radlern Günther (& nette Gemahlin deren Name mir entfallen ist) aus Ulm und Patrick aus Frankfurt verbracht
18. Juli Myvatn
Wieder riesiges Tramperglück! Stehe 5 Minuten und schon nimmt mich ein polnisches Auswanderpärchen mit, die am WE mal eben die Insel umrunden. Auf dem Weg zum Myvatn wird so u.a. noch kurz ein Abstecher zum gigantischen Dettifoss unternommen. Am Myvatn angekommen wird die Zeit vor allem zum Fotografieren genutzt.
19. Juli Myvatn
Ich bleibe den Tag natürlich noch um das Gebiet "Krafla" zu erwandern... Insgesamt in meinen Augen die vielleicht eindrucksvollste, da so abwechslungsreiche, Landschaft meiner Reise. Es wird bis zum Naturbad gewandert, welches mir die Blaue Lagune ersetzt. Von dort wieder zurück zum See.
Klasse Tag
20. Juli Husavik
Auf der Straße vom See nach Husavik kommen irgendwie keine Autos... dafür nimmt mich das zweite nach guten 15 Minuten mit. Auf nach Husavik. Dort angekommen wird nach dem Zeltaufbau erstmal das obligatorische Phallusmuseum besucht. Danach wird das nun eingesparte Geld in Whale-Watching investiert. Eine tolle Fahrt auf den Atlantik mit netten Leuten. Wir haben 5 Wale gesehen... leider nur "kleine" Schweins- und Zwergwale. Es war aber trotzdem das Geld (50 €) wert.
Abends wird noch bissl gewandert und die Ruhe genossen.
21. Juli Akureyri
Mit zwei netten Isländerinnen in die Hauptstadt des Nordens gefahren. Die waren so nett, dass sie mich sogar in den Campingplatz reingefahren haben

Am Nachmittag die Stadt bei schönstem Wetter erkundet... da mir das Knie noch Sorgen bereitet hatte, habe ich mir den Sulur nur von unten angeschaut.
22. Juli Ins Hochland
Weiter geht es auf die Kjölur Piste - diesmal mit dem Bus. Ich steige in Hverallir aus um mich für die 3tägige Kjalvegur Wanderung von der Zivilistation zu verabschieden. In Hverallir geht es zu wie am Münchner Bahnhof und im Moment werden gerade drei Ladungen "Bus" in den HotPot ausgelassen... darum lasse ich diesen (leider) aus und starte die Tour.
Die erste Etappe (13 km) ist führt vor allem über Lavafelder und paar Wiesen. Nette Strecke, die bis zur Jeeppiste komplett markiert wurde. Leider ist in der Hütte eine große Gruppe, hatte auf ein wenig mehr Einsamkeit gehofft... aber irgendwie war es dann doch ganz nett.
23. Juli Zweite Etappe
Die zweite Etappe (14-15km) ist landschaftlich beeindruckend. Ständig werden einem die zwei Gletscherzungen entgegen gestreckt. Baue mein Zelt etwas abseits der Hütte auf. Der Kjalvegur ist kompl. ausgetrocknet und so muss man nun hier auch 900 Meter zum Wasserholen gehen.
24. Juli Dritter Tag
Weiter geht es zur wunderschönen Hvitarnes Hütte (16 km). Gigantische Landschaft. Stundenlanges Fotografieren ist hier angesagt.
25. Juli Geysir
Schnell die 3-4 km zur Piste gewandert - dabei muss nur ein kleiner Fluss / Bach gefurtet werden. (Alternativ 7-8 km zur Brücke gehen).
Trampend geht es weiter zum Gullfoss und Geysir.
Endlich mal mit einem echten isländischen Jeep mitfahren

Am Zeltplatz "Geysir" ist es gähnend leer. Das überrascht mich... freut mich aber.
So wird der ganze Abend mit fotografieren verbracht.
26. Juli Þingvellir
Weiter geht es, trampend, nach Þingvellir. Dort erwartet mich dann der erste und einzige richtige Regentag. So wird das Gebiet bei Regen erwandert. Dadurch war es nicht ganz so beeindruckend. Trotzdem ist es irgendwie eindrucksvoll an diesem historischen Ort herumzuspazieren. Suche paar Steine... schon witzig... habe nun einen Stein mitgenommen, weiß aber nicht ob er aus Nordamerika oder Europa ist...

27. Juli Reykjavik
Es geht wieder zurück in die Hauptstadt. Dort scheint die Sonne. Die Stunden bis zum Abflug werden mit einer zweiten ausführlichen Besichtigung und 3-4 Stunden im 12tonar verbracht.
So geht ein eindrucksvoller Urlaub zu Ende...
Der Bericht ist natürlich etwas oberflächlich...
Zur Ausrüstung:
- Vaude Hogan Ultralight Zelt
- Daunen Schlafsack von Mammut "Lahar" - KLASSE
- diverse windfeste Klamotten
Bei der nächsten Tour werde ich auf jeden Fall eine windfeste Mütze und windfeste Handschuhe mitnehmen... da hat es bei meinem Material durchgepfiffen. Ansosnten war alles perfekt!
soweit für den Moment
Benedikt
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