Schauerliche Islandmomente...?

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TOFA
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von TOFA » Fr 24. Mär 2023, 09:44

lena hat geschrieben:
Do 23. Mär 2023, 22:24
Da muß ich an die "Forumswanderung" denken.
Vermutlich war das vor meiner Anmeldung in diesem Forum (habe ja erst 9 Sterne... ;)), kannte Euren Bericht nicht. Hätte ich das vorher gelesen, wäre ich vielleicht weniger zuversichtlich in die Fluten gesprungen... Oder hätte es eher in Erwägung gezogen, in Hólaskjól zu nächtigen und erst am Morgen bei wahrscheinlich niedrigerem Wasserstand zu furten? Wäre sicher schlauer gewesen. Was mich aber an dieser Furt so besonders ängstigte war die Tatsache, dass der Fluss kurz nach der Wegkreuzung ja zu einem Wasserfall wird... :o
Andererseits war das Wetter so toll und die Vorfreude auf die Campingstelle an der Hütte am Álftavatn so groß - ich WOLLTE ja unbedingt ans andere Ufer... Aber eben, ist ganz dumm, wenn man was gegen die isländischen Naturgewalten erzwingen will...
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Soulfari
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von Soulfari » Fr 24. Mär 2023, 10:35

TOFA hat geschrieben:
Do 23. Mär 2023, 21:57

23 m/s hatte ich bei einer Radtour auch einmal auszuhalten - die Böe kam allerdings von der Seite und schubste mich schneller als ich reagieren konnte die Böschung rechts der Straße hinab. Das war ein Schreck und ich war dennoch froh, dass der Windstoß nicht von rechts gekommen war - dann hätte ich mich auf der Gegenfahrbahn wiedergefunden... Wieviel schwieriger muss das erst bei höheren Geschwindigkeiten und einem schweren Motorrad sein... Ojeh...
Also da waren mir meine PS unterm Hintern doch lieber als auch noch selber gegen den Wind anzustrampeln. Alle, die Island per Fahrrad bezwingen, haben eh meinen höchsten Respekt dafür. Mir reichte schon Gegenwind in Holland :P
Dir ist hoffentlich außer dem Schreck nichts weiter passiert!
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Uwe
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von Uwe » Fr 24. Mär 2023, 13:22

Als ich 2009 nach Island reiste, war der Reykjavegur meine erste Trekkingtour der Saison. Es war Ende Mai, also noch bevor das Hochland geöffnet wurde, aber das war auch von Anfang an der Plan. Da die Wanderung auf dem Reykjavegur die meiste Zeit über verschiedene Lavafelder führt und nahezu das gesamte Niederschlagswasser im porösen Vulkangestein versickert, gibt es in dieser Region auch keine Flüsse. Ich hatte aber damit gerechnet, dass auf einigen Erhebungen noch Schneefelder liegen und ich dort das ablaufende Schmelzwasser abschöpfen könnte. Ich habe zwar auch immer ausreichend Wasser im Gepäck, aber das hat alles sehr gut geklappt.

Jetzt komme ich zu dem Teil was nicht geklappt hat und meinem Beitrag zum Thema „Schauerliche Islandmomente“. Ich bin in jenem Jahr mit einem nagelneuen Zelt nach Island gereist. In der dritten Nacht habe ich mein Zelt bei Kaldarsel aufgestellt. Seit dem Nachmittag hatte der Wind immer weiter zugenommen. Im Laufe der Nacht wurde es immer stürmischer, aber aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen bestand kein Grund zur Sorge … bis dahin.

Irgendwann traf eine Windböe mein Zelt und das Gestänge brach so ungünstig, dass ich es mit einer Reparaturhülse nicht wieder hinbekam :evil: . Ich musste also mein Zelt abbauen. Glück im Unglück war, dass der Regen erst später einsetzte und ich mich am Rand der Zivilisation befand. Es gab eine Art Schulgebäude in der Nähe und da Wind und Regen aus östlicher Richtung kamen, konnte ich mich an der Westseite des Gebäudes auf eine kleine Stufe setzen, mein Zelt über mich schmeißen und warten. Das war etwa 3 Uhr morgens und es wurden sechs laaaange Stunden bis ich „gerettet“ wurde. Gegen 9 Uhr hielt ein LKW-Fahrer vor der Schule, um einen Container zu wechseln und dieser freundliche Mann hat mich anschließend bis vor die Jugendherberge von Reykjavík gebracht. 8-)

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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mánaljós
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von mánaljós » So 26. Mär 2023, 20:02

Ha, ein schöner Thread. Das motiviert auch mich mal wieder zu schreiben. Hier ein paar von meinen sonderbaren Momenten:
Wandertouren (ich bin grundsätzlich alleine unterwegs):

Mein allererster Trek (2007): Durchgeplant bis ins Detail. Ich mit 163 cm Körpergröße bei 55 Kg und 24 Kg auf dem Rücken. Nach 2-3 Tagen Quälerei, muss es so in der Nähe von Landmannahellir gewesen sein, war auf einem Parkplätz ein Müllkontainer. Dort habe ich die schönsten aber überflüssigen Ausrüstungsgegenstände hinterlassen. 😊 Danach war es viel einfacher!

Ein Jahr später aber immer noch jung und unerfahren: Habe nach einer Pause auf dem Kjalvegur mein GPS liegen lassen und nicht mehr gefunden. Erstmal Panik, aber ich kam doch mit Karten gut zurecht. Am selben Abend lag ich allein in der Hütte Þjófadalir (wollte nicht bei Null Grad zelten) und hatte furchtbare Angst, weil es so komische Klopfgeräusche an die Außenwand gab. Ich weiß immer noch nicht, was das war.
Im selben Sommer auf dem Wanderweg Dettifoss-Asbyrgi: Als ich im Zelt im Hochland saß und feststellte, dass eine Blase unter einem Fußnagel sich entzündete und ein roter Streifen schon meinen Fuß hochlief. Bin später in Húsavík ins Krankenhaus gelandet. Fand es skurril, dass man auch im Krankenhaus die Schuhe an die Tür auszieht. Habe mich dann am Mývaten mit Antibiotika ausgeruht.

Als ich 2011 auf Hornstrandir im Zelt mit höllischen Schmerzen in den Beinen lag und ich merkte, dass mein Oberschenkel taub war. Bandscheibenvorfall Nr. 1.

Als ich 2011 über den Kvennaskarð (Westfjorde) gelaufen bin und unten im Tal mein Zelt aufbaute. Da kam ein Windstoß, zerbrach eine Zeltstange, die sofort einen halben Meter langen Schlitz ins Zelt riss. Da war keine Zeit nachzudenken und da war es schon ein Totalschaden. Dann fing es an zu regnen. Also alles wieder zusammenpacken und zur Piste laufen, Daumen raus und nach Þingeyri trampen.

Als ich 2013 am ersten Tag meiner Wanderung im Hrafnfjörður (Hornstrandir) meinen Kocher auspackte, und merkte der war kaputt. Ich konnte den soweit flicken, aber immer wieder ein- und auspacken wäre nie gegangen. Also habe ich ein paar schöne Tage im Fjord mit Tageswanderungen und anderen Abenteuern verbracht.

Als ich 2014 den alten Weg zwischen Ísafjörður und Flateyri gelaufen bin, oben am schneeverdeckten Pass stand und höllische Schmerzen im Nacken hatte. Bandscheibenvorfall Nr. 2.

Aktuellster Fall:
Dezember 2022, Unfall mit dem öffentlichen Bus nach Flateyri, komplett mit Krankenwagenfahrt. Zum Glück war niemand verletzt, denn alles lief sehr unprofessionell ab. Da will ich nicht ins Detail gehen. Ich kann nur sagen, es hat mir die Augen geöffnet.

Einer der schönsten Momente:
Als ich 2016 mit dem Mountainbike fix und fertig Dalbær (Westfjorde, bei Drangjökull) erreichte, und ich von den Hüttenbetreibern mit Wein und Pizza begrüßt wurde, während Island gegen Frankreich im Fußball-EM im Fernsehen gespielt hat.

Sicher hätte ich noch hundert mehr Geschichten zu erzählen! 😊 Ich hoffe noch mehr von euch zu hören!
Dateianhänge
2016 auf dem Weg nach Dalbær
2016 auf dem Weg nach Dalbær
2022 Busunfall
2022 Busunfall
2014 auf dem alten Weg nach Flateyri
2014 auf dem alten Weg nach Flateyri
2008 auf dem Kjalvegur
2008 auf dem Kjalvegur
2007 bei Landmannahellir
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mánaljós
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Variofahrer
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von Variofahrer » Mo 27. Mär 2023, 06:43

mánaljós hat geschrieben:
So 26. Mär 2023, 20:02
….
Dezember 2022, Unfall mit dem öffentlichen Bus nach Flateyri, komplett mit Krankenwagenfahrt. Zum Glück war niemand verletzt, denn alles lief sehr unprofessionell ab. Da will ich nicht ins Detail gehen. Ich kann nur sagen, es hat mir die Augen geöffnet. ….
ein paar details dazu würden mich schon interessieren. :D augen geöffnet in bezug auf fahrkünste von kleinbusfahrerInnen oder der kompetenz der rettungskräfte? man muss ja schließlich wissen, worauf man sich bei einer reise ins geliebte land einlässt. ;)
Lösche Nutzer 5780

Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von Lösche Nutzer 5780 » Mo 27. Mär 2023, 15:20

Mein gruseligster Moment ?

Als ich in Island bei meinem Truck die abgerissene Lenkung entdeckt hab. Die ist mit drei Schrauben fest. Eine war abgerissen und zwei steckten lose drin. Die sind nur nicht rausgefallen, weil da irgendwann mal jemand Silikon entlang gespritzt hat. Der Spalt ist auf dem Foto deutlich zu sehen.
PXL_20220725_121909972.jpg
Es war dann für die Reparatur nicht klar, ob die Ersatzschrauben die richtigen sind. Der Winkel einer vorhandenen Schraube wurde mit dem Winkel einer neu gekauften verglichen. Mit aufgeklebten Spagetti. Ist immer gut, wenn man Spagetti dabei hat.
PXL_20220819_175504425.jpg
Auch nicht schlecht war die junge Frau, die von der Strasse abgekommen ist. Ihr Kleinwagen hing an einem Stein fest und hat sie vorm abrutschen bewahrt. Sie hat sich zum Glück auch nicht überschlagen. Die ganzen Schutzengel sind alle in Island glaub ich.
PXL_20220918_171923696.jpg
Island, 2022
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Sigrid
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von Sigrid » Mo 27. Mär 2023, 22:49

lena hat geschrieben:
Do 23. Mär 2023, 22:24
Da muß ich an die "Forumswanderung" denken. Am Ende waren nur noch drei Leute übrig geblieben mit dem Plan einer gemeinsamen Tour und wir wollten den Strútsstigur gehen. Sigrid, Hans-Jürgen und ich trafen uns in Hólaskjól. Es hatte tagelang, wenn nicht wochenlang geregnet. Auf dem Weg über Landmannalaugar dorthin gab es viel, viel Wasser und ich unterhielt mich mit dem Busfahrer, der meinte, doch, doch, das sei schon tatsächlich deutlich mehr als sonst so. In der Hütte trafen wir eine Gruppe von Útivist, die dort gerade eine Wanderung beendete und unterhielten uns mit deren Wanderführerin. Ich weiß nicht mehr genau was sie sagte (wahrscheinlich läßt es sich irgendwo in den Tiefen dieses Forums sogar nachlesen), aber sie meinte ohne da gewesen zu sein, man müsse so mit einer Wasserhöhe von ungefähr bis da und zeigte auf ihre Hüfte rechnen und so, naja, wir könnten es ja mal versuchen. Nach einigem Hin- und Herüberlegen, und am Fluß gucken gehen traute sich dann irgendwer zu sagen, daß lieber nicht tun zu wollen und die anderen beiden waren ganz froh, denn ihnen ging es ähnlich. Wir haben letztendlich ein paar schöne Tage bei gutem Wetter anderswo verbracht.
Oh ja... Syðri-Ófæra...
ein bisschen off-topic: ich war über Faxasund, Langisjör (mánaljós und ich hatten uns verabredet und haben dann am See zwei Nächte gezeltet und n Tag am Langisjör verbracht, an dem Tag hat es nicht geregnet.), Sveinstindur (nicht über die Piste) und dann bis Skælingar gegangen. Ein Warden von Hólaskjól war nach Skælingar gekommen, um das Gepäck von Útivist abzuholen; ich konnte mitfahren und war echt froh, nicht durch die Flüsse gehen zu müssen. Es hat dann wieder geregnet. Die Gegend war damals im Juli ziemlich nass. Weiß jetzt gar nicht wieviel Tage ich unterwegs war... Die Útivist-Gruppe hatte ich in der Sveinstindur Hütte getroffen und sie waren quasi den gleichen Weg gegangen. Hatte dann noch HDK und seine Söhne getroffen... ne, wird jetzt zu viel. LOL.

Für den Strútsstigur hatten wir nicht viel Zeit und hätten nicht irgendwo abwettern können - wenn ich mich nicht irre.
Off-topic ende.

2020 wollt ich dann den Strútsstigur machen. Es war wieder sehr viel Regen unterwegs. Als ich in Hólaskjól war, war der Mælifell fast ne Insel - so sagten es mir die Wardens. Hätte durchaus warten können, war leider viel zu "ich-will-jetzt-was-machen!" drauf. :roll:

Über ein paar Erlebnisse (Furten, Schneefeld, in nen Bach gefallen, Höhenlinien?-was-is-n-das?) kann ich noch schreiben... mach ich dann evtl. nächste Woche.

Grüßle
Sigrid
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Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von geo-rg » Di 28. Mär 2023, 15:27

Am selben Abend lag ich allein in der Hütte Þjófadalir (wollte nicht bei Null Grad zelten) und hatte furchtbare Angst, weil es so komische Klopfgeräusche an die Außenwand gab. Ich weiß immer noch nicht, was das war.
I

Tja, das war wohl der Hüttengeist in Form von einem Schaf, welches sich das Horn an dem Metall der Außenwand schubbert.
ab in die Arktis

https://www.geo-rg.de
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greulix
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Re: Schauerliche Islandmomente...?

Beitrag von greulix » Di 28. Mär 2023, 21:33

Ein paar erschreckende Island-Momente habe ich auch schon erlebt - als Besitzer eines Sommerhauses auf der Insel.
  • Juni 2020
Es fing ja schon an, als ich vor der eigentlichen Hausübergabe zwei Nächte dort schlafen durfte. Meine erste Aktion war, den Wasseranschluss aufzudrehen - und schon spritzte es aus einem geplatzten Rohr in unserem Schuppen. Wie sich herausstellte, hatten auch noch eine Armatur im Badezimmer und der Hotpot Frostschäden. Die Erben des Vorbesitzers hatten nicht gewusst, wie man das Haus winterfest macht, und so war alles Mögliche eingefroren und kaputtgegangen. Immerhin schickten die Vorbesitzer aber gleich am nächsten Tag einen Klempner vorbei, der die Schäden beseitigte.

Nur der Hotpot ließ sich nicht einfach reparieren. Das führte dann zu etwas Krach mit den Vorbesitzern, der darin gipfelte, dass ich das Haus wieder verlassen musste. So verbrachte ich einen Nachmittag mit meinem Rechner beim Home-Office auf einer Parkbank an der Ölfusá in Selfoss, nicht wissend, wo ich die nächste Nacht verbringen würde. Am späten Nachmittag lenkten die Vorbesitzer schließlich doch noch ein, und abends wurde der Vertrag unterzeichnet und ich konnte in unser Häuschen ziehen.
  • Dezember 2020
Der nächste große Schreck kam dann, als wir erstmals im Winter bei unserem Haus ankamen. Wir hatten wohl die Heizung etwas zu niedrig eingestellt gehabt. Im Haus waren es nur noch 3°. Die Wasserleitungen hatte ich ja immerhin leer gemacht. So waren sie nicht geplatzt. Aber vor Kälte hatten sich die Wasserleitungen verbogen und waren auseinandergegangen. Als ich diesmal das Wasser anstellte, spritzte es in der Küche und auf dem WC unter den Waschbecken. Immerhin reichte es, die Leitungen wieder zusammenzustecken.

Dann versuchte ich, den Hotpot in Gang zu setzen. Aber aus irgendeinem Grund sprang die Pumpe nicht an. Beim Herumrennen über die Terrasse ist dann noch eine Terrassendiele gebrochen, die im Frost wohl spröde geworden war. Ich schlug mir das Knie auf und verlor meinen Schuh unter der Terrasse. Irgendwann in der Nacht sprang die Pumpe dann doch noch an. Mein Knie war verpflastert, der Schuh unter der Terrasse wieder hervorgeangelt, die Wasserleitungen dicht. Und am nächsten Abend war die Temperatur im Haus auch wieder im Normalbereich, so dass wir nicht mehr in Jacken herumlaufen mussten.
  • Februar 2021
Als wir vom Flughafen zum Haus kamen, lag einiges an Schnee. Aber wir kamen problemlos durch - bis 200 m vor unserem Haus. Da dachte ich, mit genug Schwung werde ich schon durch die Schneewehe durchkommen. Falsch gedacht. Also eben zum Haus laufen und die Schaufel holen. Als wir am Schaufeln waren, kam aber zufällig der Bauer vorbei, der bei uns den Schnee räumt, zog uns kurzerhand aus dem Schnee heraus und schob uns sogar noch einen Stellplatz frei.
  • Dezember 2022
Diesmal hatte der Bauer schon vor unserer Ankunft den Weg bis vors Haus freigeräumt. Aber ich habe dann noch 40 Minuten gebraucht, um mich so weit durch den Schnee zu schaufeln, dass wir die Haustür und die Tür zum Schuppen öffnen konnten.

Als ich diesmal den Wasser aufdrehte, kam leider nichts. Offensichtlich war der Wasseranschluss eingefroren. Damit wir wenigstens Wasser für die Klospülung hatten, mussten wir Schnee im Kochtopf schmelzen. Nach 12 Stunden hatten wir mit Heizung im Schuppen und Heizkissen um die Rohre gewickelt den Anschluss wieder in Gang gebracht.

In den nächsten Tagen kamen noch mehr Schnee und Schneeverwehungen dazu. Einen Nachmittag klopfte jemand an die Tür. Eine deutsche Touristin, die auf der Suche nach ihrer Ferienunterkunft knapp 200 m von unserem Haus entfernt im Graben gelandet war. Da konnte ich noch helfen. ihr Auto aus dem Tiefschnee freischaufeln und schließlich mit dem Anschleppseil herausziehen.

Am nächsten Tag brauchte ich dann selber Hilfe. -20° - Auto sprang nicht an. Ein Freund brachte uns einen Ersatzwagen. Als ich ihn zur Schranke begleiten wollte und rückwärts schnell hinter ihm her wollte, rutschte dieser frischen Ersatzwagen auf einmal seitlich weg, rutschte immer weiter und landete im Graben neben unserer Zufahrt. Ich hatte wirklich Panik, dass das Auto umkippen könnte. Der Freund schaffte es trotz aller Bemühungen nicht, mich da wieder rauszuziehen. Also musste der Bauer mit seinem Traktor kommen und mir helfen.
  • Oktober 2022
Und dann noch ein Erlebnis, dass nichts mit Winter zu tun hat: Wir hatten mal wieder Nordlichter, und ich wollte mal eben ein Foto aus dem Fenster raus machen. Auf einmal machte es: "Rumms". Da war das Fenster weg. Das Holz war wohl etwas morsch gewesen, und da hatte das Gewicht des offenen Fensters die Scharniere rausgerissen. Aber wieder einmal hatten wir Glück: Das abgestürzte Fenster lehnte komplett intakt an der Hauswand, als hätte es jemand dort abgestellt.

...

Bei solchen Ereignissen frage ich mich manchmal ja schon, was wir uns mit diesem Haus angetan haben. Aber eigentlich ist ja alles doch immer irgendwie gutgegangen. Þetta reddast. Island ist einfach ein Abenteuerland. :D

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