Westfjorde und Flatey

[Gast]

Hallo zusammen,

vielleicht hab ich mir ein kleines Eigentor geschossen. Für die Westfjorde habe ich einen Tag Anreise (von Stykkisholmur) zur Jugendherberge Reykjanes in den Westfjorden eingeplant. Soll ja traumhaft sein dort.

Es geht erst mal per Fähre rüber, wobei ich beo Flatexy einen Zwischenstop einlegen wollte, da ich das empfohlen bekam. Ich hätte mehrere Stunden Aufenthalt auf der Insel, bis die zweite Fähre mich dann abholen würde.
Lohnt sich das? Was gibts da so zu sehen?

Dann habe ich zwei Tage aufenthalt in den Westfjorden, bis es dann weiter geht nach Osar. Eigentlich hatte ich geplant in den zwei tagen u.a. Dynjandi und Letrabjarg zu besuchen, aber jetzt, nachdem ich die Strassenkarte da habe sieht es doch so aus, als könnte ich mir das abschminken. Ist wohl zu weit entfernt um hin und zurück zum Hostel zu fahren, ohne Stress.
Oder sehe ich das falsch? Hat da jemand Erfahrung? Wo sind die Westfjord-Experten?

Ach ja: habe keinen Offroader oder 4x4er, nur einen einfachen Kleinwagen. Man sagte mir nämlich von allen Seiten, dass das genügen würde und ein Geländewagen nur für die Westfjore eigentlich rausgeschmissen Geld wäre.

Gruß
Arieve

[Matthias]

Auf Faltey gibt es eigentlich ausser einige Häuser und einer Kirche nicht viel, man kann dort sicher ein paar Stunden verbringen, kann aber auch vom Vorbeifahren genügend sehen.
Die Reise über Latrabjarg- Dyniandi nach Isafjoerdur ist sicher für einen Tag zu viel.
Ich habe mal in meinen GBS Daten von letzter Reise nachgeschaut, 10 15 gingen wir auf die Fähre in Sykkisholmur um 12 30 waren wir in Vatnsfjordur und um 17 30 in Latrabjarg dann weiter bis Dyniandi wo wir um Mitternacht ankamen.
Unterwegs hatten wir noch das Museum in mit allerlei alten Dinger inkl. Flugzeug und Feuerwehrauto besucht, das Schiffswrack am Strand angeschaut, die Vögel auf Latrabjarg beobachtet und unterwegs in der Sundlaug Sudurfirdir ausgiebig gebadet ( von der Lage her für uns eines der schöneren Bäder.
Ich würde ein kleines Zelt mitnehmen und spätestens am Dynandi auf dem Camping übernachten, den Unterkünfte sind in den Westfjorden rar.

Die Starssen sind im Sommer in den Westfjorden kein Problem früher ( vor 15 Jahren ) waren sie noch eine Anreihung von Schlaglöcher.

Gruss und schöne Reise

Matthias

[Arieve]

OK, dann kann ich es wohl wirklich knicken.

Habe die Jugendherberge nämlich vorgebucht und die liegt nicht in Isafjordur, sondern ein Stück weiter in Reykjanes.
Da nehme ich wohl doch Flatey mit und fahre dann über die 60, 608 und 61 direkt zum Hostel.

Es wird sicher noch einiges an bewunderungswürdigen Naturschönheiten in den Westfjorden geben, die näher sind, oder?

Und Steilküste doch hoffentlich auch, außer diesem Vogelfelsen...?!

Gruß
Arieve

[Verðandi]

Hm, ich weiß jetzt nicht, wo Reykjanes in den Westfjorden liegt (ich kenne nur Reykhólar). Wir haben aber schon folgendes gemacht, was allerdings grenzwertig war und nur deshalb so zustande kam, weil wir uns mit den Fjorden gehörig verschätzt hatten (es dauert nämlich sehr, sehr lange, jeden einzelnen zu umrunden, nur selten gibt es Pässe, die die Strecke abkürzen):
Aus dem Edda- Hotel Laugar í Sælingsdal morgens aufgebrochen, ich schätze, so gegen zehn, die Südseite der Westfjorde entlang nach Látrabjarg, was wirklich gigantisch und eindrucksvoll ist, wieder zurück, nach Patreksfjörður, weiter nach Norden, Dynjandi- Foss mitgenommen (der zwar schön ist, aber meiner Meinung nach nicht so ein must see), Ísafjörður und dann die nördliche Route wieder zurück Richtung Laugar, was irre viel Zeit gekostet hat, eben wegen der tief eingeschnittenen Fjorde. Schön war es aber allemal.
In Laugar kamen wir nachts um zwei dann wieder an- und vorher bin ich dort bei Nebel über den Pass wieder nach Süden, wie gesagt, es war grenzwertig. Aber ich denke, mindestens Látrabjarg sollte kein Problem darstellen- außer vielleicht für den Kleinwagen. Dort hinauf die serpentinische Schotterpiste- da war ich um 4x4 doch ganz froh.

Wir buchen übrigens aus genau diesen Gründen nie etwas vor. Dort in Laugar haben wir das einzige Mal gleich die folgende Nacht noch vor dem morgendlichen Aufbruch gebucht und das hätten wir lassen sollen, so schön dieses spezielle Edda- Hotel auch ist. Wären wir nicht von unserer normalen Spontanbuchung irgendwann nachmittags abgewichen, hätten wir die Nacht in Ísafjörður verbracht und mehr Zeit für die nördlichen Fjorde gehabt. Aber ok, so haben wir einen sehr guten Grund, nochmal dahinzufahren

[Gast]

WOW! Das war ja echt ne Tour!
Vielleicht geht es doch, denn wenn ich nicht die Fjorde abfahre, sondern quer runter Richtung Reykolar, dann spare ich Zeit, denke ich. Und wenn Letrabjarg wirklich so toll ist, verzichte ich lieber auf Dynjandi.

BTW: Reykjanes liegt auf der Halbinsel Reykjarfjardarhals, welche der innerste Finger ist, wenn man die Fjorde um Isafjördur als Hand sieht.

Gruß
Arieve - Der wieder etwas Hoffnung schöpft.

[himla]

Da hast du dir wirklich die falsche Jugendherberge für die Westfjorde ausgesucht, denn von Brjánslaekur aus dahin ist schon ein ziemliches Stück zu fahren und Látrabjarg und Dynjandi entgegengesetzt. Ich bin letztes Jahr mit einer Freundin von Olafsvik auf Snaefellsnes bis in die Gegend von Thingeyri gefahren (dort war unser Ferienhaus), das hat mit Pausen von morgens zehn bis abends neun gedauert. Durch die ganzen Fjorde an der 60 zieht es sich ziemlich. Außerdem haben wir eine Tour vom Dyrafjord zum Látrabjarg mit Dynjandi und zurück gemacht, die auch gut und gerne über zwölf Stunden gedauert hat. Wir konnten bei der Rückfahrt gegen Mitternacht die Sonne kurz untergehen und aufgehen sehen (waren um Mittsommer da).
Zwei Tage für die Westfjorde sind echt wenig, denn es gibt dort viel zu entdecken, was man nicht sofort auf den ersten Blick sieht.
Da du nun weit unten am Isafjardardjup nächtigst, bietet sich eine Tour den Djupvegur hoch nach Isafjördur und Bolungarvik an. Unterwegs gibt es verschiedene Möglichkeiten zu wandern. Man kann die Insel Vigur sehen. In Isafjördur und in Bolungarvik gibt es nette Museen, die das Leben in früheren Zeiten, vor allem das der Fischer und Händler, anschaulich vorstellen. Eine andere Möglichkeit wäre Richtung Kaldalón zu fahren.
Übrigens, wir hatten nur einen normalen Wagen und keinen 4x4 und sind damit zum Látrabjarg gekommen. Man kann dann eben nicht 80 auf den Schotterpisten fahren, sondern nur 40/50 km/h.
Den Dynjandi und seine unteren Wasserfälle fand ich sehr eindrucksvoll und wunderschön, meiner Ansicht nach einer der Höhepunkte der Westfjorde.

[Verðandi]

Ich habe mal auf die Karte gesehen, wenn man in der Steingrimsfjardarheidi die 608 nach Süden nimmt (das ist die mit unserem nächtlichen Nebelabenteuer) und dann halt an der Südseite der Fjorde nach Látrabjarg fährt, ist das sicher machbar.
Die nördlichen Fjorde fand ich allerdings auch sehr schön. Dazu sind sie sagenhaft einsam.
Ich würde vielleicht eher Flatey weglassen, direkt mit der Fähre bis rüberfahren und von dort an die Klippen von Látrabjarg. Dann wieder an der südlichen Seite zurück bis zur 608 und nach Reykjanes, wo ich die zwei Tage Aufenthalt für die Umgebung lassen würde.

[Arieve]

Danke für eure wirklich interessanten und wertvollen Infos. ich werde es wohl wirklicjh so machen, dass ich Flatey weglasse und dafür lieber den Letrabjarg mitnehme. Dafür habe ich dann zwei volle Tage für die nördlichen Westfjorde, das ist dann ja auch entspannter.

Jetzt muss ich nur noch rausbekommen wie weit das alles ist bzw, wie lang ich für die Fahrt brauchen werde, dann kann ich meine Urlaubsplanung vervollständigen.

So langsam gibt das ein Stück,

Gruß
Arieve